Gesundheits-Check bei Alpakas

Alpakas gesund halten - ohne Überraschungen zu erleben

Alpakas sind wie Katzen: sie sind nicht nur extrem witzig, können sehr zickig sein und machen aus Prinzip alles, was verboten ist, sondern zeigen Erkrankungen auch erst bei einem wirklich schlimmen Verlauf. Deshalb ist es so wichtig die Gesundheit der Tiere regelmäßig zu überprüfen, bevor das Alpaka wirkliche Anzeichen hat.

Deshalb möchten wir euch einmal zeigen, wie ein sogenannter Gesundheits-Check bei euren Tieren geht: und das in 5 Schritten. Diese Schritte solltet ihr mindestes zwei Mal im Monat, besser sogar jede Woche bei euren Alpakas durchführen. Besonders, wenn die Tiere bewollt sind, kommen sonst unschöne Überraschungen zu spät ans Licht und die Alpakas sind "plötzlich" abgemagert und versterben - dabei hätte schon viel früher eingegriffen werden können.

Hier alles zusammengefasst in unserem YouTube Video und unten findet ihr alles noch einmal als Text. Viel Spaß beim Gucken!

Ein vollständiger Gesundheitscheck besteht aus:

1. Kieferkontrolle: dabei geht es vor allem um die Backenzähne, um eine Entzündung durch die Verdickung der Unter-Kieferknochen schon frühzeitig zu erkennen und mögl. behandeln zu können.

2. Zahnkontrolle vorne, denn mit zu langen Zähnen können sie nicht abbeißen oder grasen. Wichtig: ihr könnt die Backenzähne mit dem bloßen Auge nicht kontrollieren! Bitte auf keinen Fall die Finger in den Mund stecken, da Fingerspitzen durch die sehr spitzen Backenzähne der Tiere schnell abgebissen werden können.

3. Kontrolle der Schleimhäute: diese sollten immer schön rosa, aber auf keinen Fall knallrot oder weiß sein und können mit der sogenannten FAMACHA©-Karte untersucht werden. Diese ist bald schon beim NWK-Verein erhältlich. Sind die Schleimhäute weiß, so sollte sofort ein Tierarzt/Tierärztin geholt werden, denn dies spricht für starke Blutarmut. Sind die Schleimhäute stark rot, spricht dies für eine Entzündung. Wichtig ist die Farbe schon in den ersten paar Sekunden festzustellen, denn je länger sie freigelegt werden, desto stärker werden sie durch die mechanische Belastung rot. Die ersten Verdächtigen für Blutarmut in diesem Fall sind Mycoplasmen oder ein starker Parasitenbefall besonders von Magenwürmern (gedrehte oder rote Labmagenwurm Haemonchus contortus).

4. Body condition score (BCS): dieser sagt euch durch bloßes Anfassen, ob das Tier stark abgemagert ist oder nicht. Bei Alpakas gilt: ein Alpaka ist schlank und die Wirbelsäule sollte fühlbar sein. Dabei sollte sie wie ein Dach abfallen, nicht aber einsinken. Dies gilt ebenso für die Beckenknochen. Im Sommer nach der Schur ist diese Kontrolle nicht so wichtig, wie über den Winter, da man durch die starke Bewollung das Gewicht nur wenig schätzen kann. Noch besser wäre regelmäßiges Wiegen mind. alle zwei Monate. Ihr findet jede Menge Abbildungen zum BCS bei Google, die zur Orientierung helfen.

5. Kot. Der normale Alpaka-Kot sollte fest und in kleine Bohnen gepresst sein. Ob dies der Fall ist, kann meist durch einen einfachen Gang über die Wiese bzw. beim Ausmisten erledigt werden. Ist man sich aber unsicher, welches Alpaka Durchfall hat, hilft auch eine kurze Untersuchung im Rektum mit einem Handschuh. Dazu braucht man keine tiefe Untersuchung, sondern es reicht eine Fingerspitze, um die Konsistenz zu fühlen.

Falls ihr noch Fragen habt, haben wir noch viele Informationen auch auf YouTube unter HowToAlpaca, hier im Blog auf der Homepage oder bei Instagram @aabachfarm.alpakas

Viel Spaß beim Gucken und Lesen!

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How To Alpaca: Trächtigkeit